Hilfe für Hochwasseropfer - Elbe 2002
Die extremen Niederschlagsereignisse in Mitteleuropa zwischen dem 1. und 13. August 2002 haben insbesondere im Einzugsgebiet der Moldau und im Erzgebirge zu Niederschlagsmengen geführt, die stellenweise das vierfache der durchschnittlich fallenden Mengen erreichten. Durch diese extremen Niederschläge kam es zu einem verheerenden Hochwasser in den Einzugsgebieten der Moldau/Elbe, der Erzgebirgsnebenflüsse und der Mulde.
Das Wasser kam über Nacht. Unvergessen sind die Bilder des 12. und 13. August, als kleine unscheinbare Bäche und Flüsse in ihrer zerstörerischen Kraft nicht mehr zu bändigen waren. Wer kannte bis zu jenem Tag schon solche Namen wie Weisseritz oder Müglitz?
Allein in Sachsen kamen 21 Menschen ums Leben. Der Schaden wird auf über sechs Milliarden Euro geschätzt, mehr als 25.000 Häuser wurden beschädigt, ca. 300 komplett zerstört. Die Flut richtete Schäden an Brücken, Dämmen, Gleisen und Bahnhöfen von mehr als einer Milliarde Euro an.
In Sachsen-Anhalt mussten ca. 60.000 Menschen zeitweise evakuiert werden. Glücklicherweise gab es keine Todesfälle. Es wurden 55.000 ha Fläche überflutet. Die Schäden im Bereich der gewerblichen Wirtschaft belaufen sich auf ca. 2 Milliarden Euro, im Bereich der Landwirtschaft auf ca. 90 Millionen Euro und im Bereich der Kulturdenkmale auf ca. 20 Millionen Euro.
300 Schadstellen an den Deichen und 41 Deichbrüche waren die Folgen des Hochwassers. Insgesamt wurden durch die mehr als 17.000 Helfer ca. 13 Millionen Sandsäcke verbaut.
In Brandenburg entstanden Schäden von mehr als 200 Millionen Euro.
Dörfer mußten evakuiert werden, große Zerstörungen entstanden an Straßen und Brücken.
Die Schäden in Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein waren geringer als in den anderen drei Ländern. Enorm waren die Hilfe und Einsatzbereitschaft der Bevölkerung, dadurch konnten wesentlich größere Schäden vermieden werden.
Zu dieser Zeit war die Vorsitzende des Hand in Hand e.V. Wiesbaden, Frau Ersin Müller, unterwegs zum Hilfseinsatz nach Kabul in Afghanistan, als sie eine Nachricht von Rolf Facius erhielt, ob der Verein im Überschwemmungsgeiet helfen könne.
Frau Müller stimmte dem zu und beauftragte Rolf Facius, Mitglied im Verein Hand in Hand e.V. Wiesbaden, sich zusammen mit der 2. Vorsitzenden Margit Werner um die Sammlung von Spendengeldern zu kümmern.
Durch den intensiven und lobenswerten Einsatz von Rolf Facius kam dann auch schnell eine große Summe an Spendengeldern zusammen.
Herr Rolf Facius stammt aus dem Überschwemmungsgebiet um Dohna und Weesenstein und hatte schon früh mit den Bürgermeistern dieser Städte Kontakt aufgenommen um Informationen über besonders schwer betroffene Familien zu erhalten.
Bei insgesamt vier Fahrten in das Überschwemmungsgebiet wurden dann insgesamt sieben Familien direkt und unbürokratisch vom Verein mit Geld unterstützt.
Mit dem Rest wurde dann noch der Wiederaufbau des völlig zerstörten Kindergarten Bummi unterstützt.
Die angefallenen Unkosten wurden wie immer von den Mitgliedern des Verein selbst getragen, so daß alle Spenden zu 100% ohne Abzug an die Bedürftigen Hand in Hand überreicht werden konnten.